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Ali Cola | Mut zu mehr Toleranz oder peinlich? #toleranzschmeckt

Der Rechtsruck in Europa ist gerade 2016 sehr deutlich geworden. Bereits nach Thilo Sarrazins Deutschland schafft sich ab kam 2012 mit der Ali Cola eine Integrationscola des Türken Aydin Umutlu auf den Markt. Für mehr Toleranz soll sie werben – ohne dass man dabei auf den Geschmack verzichten muss. Nun kommt die Ali Cola im Januar 2017 in 6 „Hautfarben“ auf den Markt und wirbt unter dem Claim Toleranz schmeckt. Geile Aktion oder wird sie den bereits integrierten Personen schlicht nicht gerecht?

Eins vorab: Wir unterstützen jede Aktion, die sich der Integration von Personen mit Migrationshintergrund widmet. Und ja, wir sind auch Weißbrote die sicherlich nicht auf den nächsten #Aufschrei scharf sind, weshalb auch wir uns um Political Correctness bemühen, ohne dass ihr dabei jedoch auf den gewohnten uniquedrinks Stil verzichten müsst. 😉

Cola und Rassismus?

„Wenn du als Türke in Deutschland lebst und in den Medien verfolgst, wie über dich geredet wird, dann willst du argumentieren, kannst dich aber nicht äußern.“  – Aydin Umutlu, Gründer der Ali-Cola.

Um dieser vermeintlichen Problematik beizustehen, gibt es nun also Cola in sechs „Hautfarben“.  Außen sind sie verschieden, innen alle gleich. Klingt nicht nur komisch, sondern ist vielleicht tatsächlich weit hergeholt. Nach Begutachtung der Flaschen steht schon eins fest: Es sind sechs Farben. Und sonst? Damit die metaphorische Message rüberkommt, müssen die Colas auf jeden Fall gleich „gut“ schmecken. Der Vorteil für uns liegt also schon auf der Hand: Es erleichtert den Job, man muss ja nur eine testen.

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– Ali Cola in sechs Hautfarben (Credits: Ali Getränke UG ) –

Politischer Hintergrund

In der Pressemitteilung zum Start der Ali-Cola heißt es: „als Thilo Sarrazin seine Thesen in die Welt hinausposaunte, z.B., dass alle menschlichen Eigenschaften eine Erbkomponente hätten, darunter auch die Intelligenz“ gründete Aydin Umutlu aus „Protest und als Statement für Integration […] seine eigene Cola.“ Dass sich immer irgendjemand über irgendwelche Thesen aufregt ist eben Teil der modernen Gesellschaft. Ob diese in jenem Falle fundiert sind oder nicht sei dahingestellt. Für uns ist diese Debatte differenzierter zu betrachten als „alles falsch“ und „die bösen bösen Medien“. Vielmehr zeigt es uns, dass ebenso vermeintliche, wie auch vielleicht unbequeme Wahrheiten bei den angesprochenen Personen zu enormem Juckreiz führen. Weitere Ausführungen des Diskurses sprengen jedoch den Rahmen eines Getränkeblogs und wird besser von den Medien (sind wir schon Teil davon?) und dem Establishment ausgeführt. 😉

Doch wie stehen „integrierte Personen“ unseres Freundeskreises zur Ali-Cola ? (integriert geht in diesem Fall schwer über die Tastatur – eigentlich existieren hierbei keinerlei Unterscheidungen.) Ebendiese Freunde berührt die Ali-Cola eher peinlich. Falls die dargestellte Problematik so existiert, sollte diese mit Selbstironie und dem legeren Umgang damit erwidert werden. Mit Selbstironie übertrifft man unserer Meinung nach alles und jeden. Und wenn ein Migrant einem Schneemann schon nicht mehr als solcher auffällt, haben doch letzten Endes alle gewonnen?! Falls Umutlu jedoch mit Türken in den Medien und was über sie geredet wird das ach so tolle Staatsoberhaupt E. meint – word!!

Danke für Ihre Aufmerksamkeit. Applaus. Da soll mal einer sagen, Getränkeblogger haben sich den Kopp versoffen.

Kurz und schmerzlos: Ali Cola Geschmack

Kein großer Wurf, aber auch nicht wirklich schlecht. Wer als Kind gerne Cola-Flaschen des weltbekannten Süßwarenherstellers aus Bonn genascht hat, in dem werden hier einige Erinnerungen geweckt. Süß und ein bisschen wie Cola trifft es ganz gut. Cola-Fläschchen trifft es noch besser. Leider nicht ganz unser Geschmack und leider ebenso wenig der Geschmack der von fritz und Coca-Cola verwöhnten Kunden. Der dezent nach Orange schmeckende Abgang verhilft hier leider auch nicht zum Touchdown.

Das Gegenteil von gut gemeint

So hart es klingt: Gut gemacht ist hier vor allem der Zeitpunkt, um ein solches Getränk herauszubringen. Geschmacklich kann die Cola leider nicht überzeugen, die Produktidee schränkt logischerweise die viel gepriesene Vielfalt ein. So regiert die Einfalt und der monotone Geschmack von einer einzigen Süßigkeit. Und ebendiese Vielfalt wünschen wir uns doch eigentlich? Unbegründet ist die Vorliebe zu südländischen Menschen, unterschiedlichster Küche bis hin zu leckeren Dönerants zumindest nicht. 😉

Sorry Ali, ein Fehlschuss ist kein Beinbruch, reicht aber geschmackstechnisch (wir sind ja auch nach diesem Artikel noch ein Getränkeblog) leider für keine Empfehlung. Die Toleranz schmeckt, die Cola eher weniger.

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