Wer regelmässig auf Volksfesten, Dorfkneipen oder auch auf dem Sofa mit der Dame des Hauses das herrlich erfrischende Bier in Rekordzeit konsumiert hat, kennt nur allzugut das Phänomen rülpsen. Dabei ist dieser mehrheitlich männliche und innbrünstige Ruf vielmehr ein Zeichen der Anerkennung für das, was man da eben konsumiert hat. Doch fangen wir von vorne an, denn was hat Rülpsen eigentlich mit dem RÖLBS Pfefferminz-Wermut-Likör zu tun?
Geschichtsstunde mit uniquedrinks
Wir drehen für einen Augenblick die Zeit zurück ins Jahr 1913. Lange her, aber mit einer hohen Drehzahl nicht unrealistisch. Wir befinden uns in einem Labor. Im Keller. Auf dem Tisch? Diverse Reagenzien. Und vor ihnen? Ohm Bältes. Der ethanolische Widerstand mit der Maßeinheit Umdrehungen. Ohm Bältes, was soviel heißt wie Onkel Balthasar, war auf der Suche nach einem Getränk, was passend zu leckerem Bier ausgeschenkt werden kann. Mit mehr Umdrehungen um den Vorgang etwas zu beschleunigen, aber ebenso auch um einen leckeren Absacker zu kreieren.
Der erfinderische Herr mischte sich so unter nahezu unter Tage sein Getränk zusammen, was er gleich in seinem eigenen Lokal in Wißkirchen ausschenken konnte. Die Gäste können so zusätzlich zum gewohnten Bier auch noch den Schalter umlegen und blieben länger und länger im Lokal. Nicht nur erfinderisch, sondern auch noch unternehmerisch.
RÖLBS!!!
Wie dem auch sei. Nachdem durch viel viel Rumprobiererei (ähnlich eines uniquedrinks-Autors) DAS Rezept entstand, lud er seine Stammgäste und Freunde auf eine Runde ein. Die Gäste haben sich im Vorfeld wohl schon das ein oder andere Bier in den Kopf gestellt und müssen nach dem Probieren des neu kredenzen Likörs vor Freude so immens wie ein Elch gerülpst haben, dass die Idee nicht fern lag, diesen Klang zum Namen zu nehmen und eine RÖLBSmania auszulösen. Geboren war der Name des Likörs und verkaufte sich die folgenden Jahre wie warme Semmel. Produziert wird dabei stets in Handarbeit und immer mehr Leute – auch ausserhalb der Region – kamen unter den Trichter und in den Genuss des RÖLBS Likörs. Sogar US-Soldaten fanden den RÖLBS genial und konsumierten ihn regelmässig.
Im Laufe der Zeit jedoch ging das leckere Getränk nach dem Tode Ohm Bältes in Vergessenheit – erst 2013 tauchte nach Jahrzehnten das originale Rezept und zwei volle Flaschen auf. Mit einer hohen Drehzahl arbeitete nun der Urenkel des Erfinders fortan an der Optimierung und Anpassung des Rezepts an moderne Geschmäcker – ohne dabei die Essenz Ohm Bältes verloren gehen zu lassen. Herausgekommen ist bei dieser Prozedur der Pfefferminz-Wermut-Likör. Nun aber genug der Geschichtsstunden, wir wollen ja schließlich wissen, wie der RÖLBS Likör schmeckt.
RÖLBS Pfefferminz-Wermut-Likör Tasting
Eigentlich bin ich, zugegebenermassen, nicht der allergrößte Freund klassischer pfefferminzhaltiger Getränke. Es ist stets ein schmaler Grat und zu viel bedeutet meist schon „Zahnpasta“. Genau das muss vermieden werden, auch wenn ich klarer Befürworter des Zähneputzens nach der letzen Runde bin. Gehört einfach zum guten Stil und hat Ohm Bältes sicher auch so gehalten.
Farblich erinnert RÖLBS an einen hellen Whisky, der Geruch sagt einem jedoch gleich, dass etwas anderes enthalten sein muss. Dieser ist definitiv lieblicher als es letztlich schmeckt. Klar, die Süße ist bei jedem Likör zu Beginn sehr voluminös. Jedoch wird diese direkt mit erfrischender Pfefferminze ergänzt, kombiniert mit dem Wermutkraut. Vergleichbares habe ich bisher nicht im Gaumen gehabt. Die Mischung der Geschmacksnoten läuft hier nicht nacheinander ab, sondern parallel. RÖLBS schmeckt also wie ein erfrischender Kräuterlikör, was erstmal sehr seltsam klingt, ihn jedoch sehr attraktiv zu Bier macht. Lecker Biergarten in München mit einem Augustiner Helles, kombiniert mit Zwischenrunden des RÖLBS Likör. Direkt gemischt nur für Eingefleischte, versteht sich.
Zusätzlich macht die erfrischend kräuterige Note den Likör ideal als Ergänzung zu einem Eis im Sommer und gibt der Vanille nochmals eine ganz andere Note als sonst klassisch der Eierlikör von Oma.
RÖLBS Likör, last but not least
Geeignet ist er für mich sehr gut im Sinne des Erfinders. RÖLBS bietet sich zum einen als Ergänzung an, um die Schlagzahl beim Biernippen etwas zu erhöhen und um die letze Runde – im Sinne eines Digestif – einzuleiten. Aber Obacht, das Bett sollte gerichtet sein und die Zähne putzen würde ich trotz alledem noch. Unserer Meinung nach eine klare Empfehlung, für Nostalgiker aber auch die Schickeria. Wenn du dich auch wagst, wie ein Elch aufzustoßen, kannst du dir das feine Fläschchen hier kaufen. Rülpsen mit Stil sozusagen. Für Pfefferminzskeptiker auch in kleinen Abfüllungen zu probieren.