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Ob gekauft oder selbst gemacht – Honigschnaps schmeckt immer

Der süße Honig schmeckt nicht nur auf dem Brot oder im Müsli zum Frühstück lecker, sondern verleiht Rum, Schnaps und Likören eine feine Note. Der Bärenfang, wie Honigschnaps auch genannt wird, ist eine Mischung aus Honig und hochprozentigen Spirituosen. Je nach Rezept und Region kommen noch Gewürze und Kräuter dazu. Der Ursprung des Schnaps mit dem verlockend süßen Duft liegt in Ostpreußen und Osteuropa. Im Folgenden erfährst Du, wo Du die Spezialität kaufen kannst, aus welcher Region der beste kommt und wie Du Dir den Drink ganz einfach selber machen kannst. Als kleines Extra gibt es obendrauf gibt ein paar Anregungen für eigene Kreationen.

Die Geschichte von Honigschnaps

Die ersten Hinweise auf das delikate Getränk reichen zurück bis in das späte Mittelalter. Damals wurde es vor allem in ostpreußischen Haushalten hergestellt und war noch mehr Schnaps als Likör. Die Mischung bestand aus Blütenhonig, Korn oder Wodka und wurde mit unterschiedlichen Gewürzen wie Zimt, Vanille und Nelken verfeinert. Aufgrund dessen, dass Bären den süßen Honig der Bienen genauso gernhaben, etablierte sich der Name Bärenfang. Denn die Mischung diente laut den Überlieferungen zur Ablenkung der Bären, welche auf den Honig im Bienenstock verzichtet haben und lieber den leicht erreichbaren Honigschnaps tranken.

Dann konnten die Imker ungestört und sicher an das süße Gold im Bienenstock gelangen. Andere Namen sind Meschkinnes oder Petzfang, der Alkoholgehalt liegt zwischen 20 und 45 %Vol. Da die Herstellung von Honigschnaps überaus einfach ist, machte sich so gut wie jeder Haushalt ihren eigenen, wodurch über die Zeit eine Vielzahl an verschiedenen Rezepten entstand.

Das Angebot an Honigschnaps

Es dauerte eine ganze Weile, bis die Produktion und der Verkauf von Honigschnaps kommerziell wurden. Teucke & König aus der Region Königsberg war damals das erste Unternehmen, das ihre Chance erkannte und traf sprichwörtlich den Geschmack der Zeit. Schnell wurde sich das Unternehmen mit ihrer Marke „Bärenjäger“ auf der ganzen Welt bekannt. Bärenjäger ist bis heute das Synonym für das Getränk. Mittlerweile gibt es Hersteller aus allen Teilen der Welt, welche ihrem Honigschnaps ein eigenes Aroma verleihen, indem sie regionalen Honig und selbstgebrannten Schnaps verwenden. Auch in Polen, Litauen, Russland und Kroatien ist das Getränk sehr beliebt und wird dort seit dem 16. Jahrhundert als Krupnik oder als Medica getrunken.

Der Medica aus Kroatien

In Kroatien ist Honiglikör unter dem Namen Medica bekannt und wird in der Regel mit feinem Akazienhonig gebraut. Die Blüten der Akazie sind bei den Bienen besonders beliebt, da sie früh zu blühen beginnen und die Bäume in Hülle und Fülle vorhanden sind. Der Akazienhonig ist weltweit, aufgrund seines lieblichen Geschmacks sehr beliebt und bietet sich perfekt für die Herstellung von Honigschnaps an, da er sehr langsam auskristallisiert. Eine ebenfalls sehr beliebte Medica Variante ist die Mischung von Akazienhonig und Kastanienhonig. Dieser besitzt einen etwas herben Geschmack mit einem milden Nussaroma, wodurch der Likör eine ganz besondere Note erhält.

Der polnische Honigschnaps Krupnik

Während der Medica mehr oder weniger nur auf das Aroma von Akazienhonig setzt, werden polnischen Honigschnaps bis zu 50 verschiedene Kräuter verwendet. Natürlich ist die Zusammensetzung der Kräuter nicht blind gewählt, sondern eine Selektion von unterschiedlichen Aromen, die perfekt ineinandergreifen und ein einzigartiges Geschmackserlebnis erzeugen. Zudem werden verschiedene Schnäpse und Liköre zur Herstellung verwendet, was den polnischen Krupnik zu einem der vielseitigsten Honigschnaps überhaupt macht. Der Honig erhält dank der Kräuter mehr Würze, sodass die polnische Variante  nicht so süß wie der deutsche Bärenjäger schmeckt. Eine der beliebtesten polnischen Marken ist der Old Krupnik, der immer noch nach dem traditionellem Rezept aus dem 17. Jahrhundert gebraut wird und trotz knapp 40 Prozent Alkoholgehalt süß-lieblich schmeckt.

So einfach ist die hauseigene Herstellung

Zwar ist der Honigschnaps aus Deutschland, Polen, Kroatien, Litauen oder Russland eine wahre Delikatesse, da die Herstellung aber überaus einfach ist, gibt es keinen Grund es nicht einmal selbst zu probieren. Dazu wird einfach ein bestimmter Honig, der Dir besonders gut schmeckt, in Wodka oder anderen hochprozentigen Alkohol aufgelöst. Rum, Korn, Gin oder Whiskey sind ebenfalls Alternativen, welche dem Getränk jeweils eine besondere Note verleihen. Mögliche weitere Zutaten sind Vanilleschoten, Zimtstangen, Nelken, etwas Zitronenschale, Kräuter und Gewürze. Sehr lecker ist die Mischung von Honig mit Gin und etwas Chili, welche dem Honigschnaps eine leichte Schärfe verleiht. Ein Schuss Honigschnaps in den Kuchenteig kann auch dem Dessert den letzten Schliff, mit einer fein-rauchigen Note, geben.

Ist Deine Mischung fertig, lässt Du die selbstgemachte Spezialität für ein paar Tage durchziehen, wodurch sich die Aromen verbinden und einen einzigartigen Geschmack erzeugen. Das Gute ist, dass Du jede Woche eine neue Rezeptur ausprobieren kannst und nur Zutaten verwenden musst, die Dir schmecken. So kreierst Du deinen eigenen Honigschnaps, ganz nach Deinen Vorlieben. Bevor es zum Genuss kommt, muss das Gebräu noch durch ein Sieb gefiltert werden. Die Lagerung sollte an einem dunklen Ort sein, an welchem es weder zu kalt ist, da der Honig sonst wieder auskristallisiert, noch zu warm, da dann viele wertvolle Inhaltsstoffe von Honig verloren gehen können.

Tipps und Tricks

Die meisten Honigliköre werden aus Blütenhonig hergestellt, da Waldhonig, also der Honig aus Honigtau, am Ende einen bitteren Geschmack verursachen kann. Je länger Dein Schnaps reifen kann, desto besser verbinden sich die Aromen und desto intensiver wird der Geschmack. Falls Du nicht warten willst, kannst Du Dir den süßen Schnaps in Online Shops, in Delikatessenläden und einigen Supermärkten kaufen.