Da kommt er wieder, der trotz des Gewichts stets super freundliche Herr von Hermes. Unter dem Arm? Mal wieder ein Paket für uniquedrinks. Groß dimensioniert und von der Coca-Cola Company. Karton geöffnet und gleich kommt eine exquisite Aufmachung entgegen, die einem sonst nur von Apple oder Davidoff bekannt vorkommt. Angeber? Eher die Cash Cow von Branding Experten. Doch wie schmeckt die neue Coke Zero Sugar?
Manege frei, die neue Coca-Cola Zero Sugar!
Wer und was Coca-Cola ist, brauchen wir nicht weiter erwähnen. Denn spätestens wenn die Assoziationskette zu Manuel Neuer nicht Duselbayern sondern Cola Zero ist, kann man nostalgisch auf die guten alten Zeiten des Sommermärchens zurückblicken. Wie dem auch sei – Bayern und Fußball hin oder her – das Branding ist der Wahnsinn. Analog zu Apples iPhone (nur ein bisschen älter) existiert das Unternehmen mehr oder weniger auf dem Fundament einer Produktlinie. Ein Produkt, das inkrementell optimiert wird: Coca-Cola. Nun war es also mal wieder an der Zeit. Die Cash Cow soll wieder gemelkt werden (one step closer to be a young beverage CEO now; dazu an anderer Stelle mehr).
Neue Coca-Cola Zero Sugar Inhaltsstoffe?
Also was hat sich an der neuen Coca-Cola Zero denn nun geändert? Wie wir alle wissen, ist die exakte Rezeptur ungefähr so frei verfügbar wie Auswärtstore in der Allianz Arena (Manuel Neuer!). Lässt sich trotzdem grob sagen, was sich an den Inhaltsstoffen geändert hat? Ja, nichts! Denn auf der Coca-Cola Homepage heißt es „die Inhaltsstoffe sind […] weiterhin dieselben.“ (Coca-Cola Company) Vielmehr ist es ein neuer Look und eine neue Rezeptur mit einem anderen Mischverhältnis. Jedoch sind die perfektionistischen und in Atlanta (?) sitzenden Profimischer ( „I’m going to bring the Coke Mischers back to USA“ – Originalzitat D. Trump) hier deutlich vorsichtiger vorgegangen als es zum Beispiel bei der Jacky Cola Mischung üblich ist. Denn so schlecht ist das improvement gar nicht und der value der Mischerei zahlt sich aus (beverage CEO check completed).
Zutaten / Inhaltsstoffe: Wasser, Kohlensäure, Farbstoff Zuckerkulör, Süßungsmittel (Cyclamat, Acesulfam K, Aspartam), Säuerungsmittel (E 338, Natriumcitrat), Aroma, Koffein
Vitamine: lorem ipsum nada niente
Neue Coca-Cola Zero Sugar im Geschmackstest
Ergänzen brauchen wir zur Farbe nicht viel: braun! Das Design der Flasche? Gefällt. Der rote Part kommt deutlich prägnanter vor und macht somit einen auf Media-Markt (rot-schwarz). Aber ich bin doch nicht blöd und lass mich dadurch täuschen? Doch. Denn das rot ist nicht nur eine interessante Andeutung auf die originale Coca-Cola sondern vermittelt die Geschmacksannäherung einem wohl auch schon unterbewusst (Coca-Cola: der Neuromarketing King). Nach dem Öffnen und Schnuppern an der neuen Coca-Cola Zero fällt auf, dass der Geruch exakt gleich daher kommt. In einem Glas die alte Zero, im anderen die neue Coca-Cola Zero: man merkt wirklich keinen Unterschied.
Und der Geschmack? Well played Coca-Cola! Sie kommt extrem nahe an die originale Coca-Cola ran, was mir persönlich gut gefällt. Sie wirkt dezent lieblicher als die alte Coca-Cola Zero und der dezent fruchtig und spritzig anmutende Nachgang fehlt. Mit einem kleinen Schuss frischer Zitrone ist dies jedoch zu beheben. Für alle, die den originalen Coca-Cola Geschmack lieben, aber gerne auf die Kalorien verzichten, können wir die neue Coca-Cola Zero wärmstens empfehlen! Anders als beim grandiosen Flop der Coca-Cola Life ist diese Fortsetzung unserer Meinung nach gelungen. Ob John S. Pemberton’s Rezeptur nun knapp über 120 Jahre später endlich tatsächlich gegen Kopfschmerzen hilft, trifft bei uns jedoch noch immer auf gesunde Skepsis.
Wer von euch hat sie schon probiert? 😉