Kaffee hat, auch wenn er als Kulturpflanze noch relativ jung ist, eine lange Kulturgeschichte, von der aber leider nur wenig überliefert bzw. in der Überlieferung erhalten ist. Er diente und dient der kapitalistischen Welt als Handelsware, dem Genießer jedoch als Meditationsdroge, als kleine Pause zwischendurch und als Tonikum, als Aufputscher und Wachhalter, aber auch als Aphrodisiakum und sogar als Medizin.
Ursprung des Kaffees
Kaffee ist heute weltweit das beliebteste Getränk – noch vor Bier und Cola. Ein in den weltweiten Gesellschaften eingebettetes, akzeptiertes, ja gewinnbringendes psychoaktives Gewächs und Getränk. Kaffee hat Geschichte und Kaffee ist modern. Er ist eine tief verwurzelte Zauberpflanze, leider aber auch ein Werkzeug für Ausbeutung und menschenverachtendes Elend geworden. Kaffee ist Modedroge und Kaffee ist Synonym für andere Drogen: Coffein (engl. Coffeine) oder Coffee sind Straßenbezeichnungen für Kokain (pharmazeutisches Koffein wird oft auch gern zur Verlängerung von Kokainpulver verwendet).
Das Wort Kaffee stammt vermutlich vom arabischen Terminus qahwa, gahwa oder khamr (auch Al-Qahwa, gahwah, ghawah, qahwah = berauschend; arab. für Wein) her (Rätsch 1998: 534). Der Ethnologe und Wörterbuchautor Janzing bietet folgende Erläuterungen zum Wort Kaffee an: .Arabisch (…) [qahwa] heißt .Kaffee’ (vgl. althebrä. [qahawä]). Das Wort gelangte über türkisch kahve in die europäischen Sprachen: italienisch caffe, niederländisch koffie. Das italienische Wort breitete sich gemeinsam mit dem Kaffee weit aus. Das niederländische Wort ist Englisch und Russisch entlehnt“
Zuweilen wird der Ursprung des Wortes Kaffee aber von der äthiopischen Provinz Kaffa abgeleitet. Aus Kaffa kommt ein urtümlicher, wilder Kaffee (siehe unten).
Janzing liefert auch gleich die angenommene Etymologie der Bezeichnung Kaffeebohne: ,Kaffee(bohne)’ zurückgehe und volksetymologisch an Bohne angelehnt sei. Sollte dies zutreffen, so müssen die anderen germanischen Wörter (vgl. schwed. kaffeböna) entweder auf derselben
Von den über 120 Coffea-Spezies sind drei Arten für die Kaffeeproduktion von besonderer Relevanz: Coffea arabica, Coffea robusta (die mittlerweile Coffea canephora genannt wird) und Coffea liberica. Letztgenannte Art wird allerdings seltener verwendet. Für uns sind in der Hauptsache Robusta- und Arabica- Kaffees von Gewicht.
Die Robusta, eine Sorte, die viel angebaut wird, bleibt größtenteils auf dem einheimischen Markt, während die feine Sorte Arabica beinahe ausschließlich exportiert wird. In fast allen mittleren Höhenlagen Britisch-Ostafrikas liegen verstreut ausgedehnte Kaffeeplantagen; in Kenia vor allem in der Umgebung Nairobis. Die sanften Abhänge der Hügel und Höhen um tausend Meter herum entsprechen den Lebensbedingungen der Kaffeesträucher am besten.
Kaffee-Botanik
Die Gattung Coffea (Rubiaceae)
Der Kaffeestrauch Coffea arabica und seine Verwandten Coffea spp. gehören zur Familie der Rubiaceae (Röte- oder Krappgewächse). Somit sind die Kaffeegewächse (obgleich bei weitem nicht alle Arten der Gattung Koffein aufweisen oder gar als leckerer Kaffee genießbar wären) unter anderem verwandt mit solch psychedelischen Pflanzen wie zum Beispiel der Psychotria, dem panamazonischen DMT-Lieferanten Nummer eins, und auch dem einheimischen Waldmeister.
Hier die systematische Stellung der Gattung Coffea im Pflanzenreich:
- Reich: Pflanzen
- Division: Magnoliophyta Cronquist
- Unterdivision: Magnoliophytina Frohne et
Jensen ex Reveal
- Klasse: Rosopsida
- Überordnung: Gentiananae Thorne ex Reveal
- Ordnung: Rubiales Durnort.
- Unterordnung: Rubiineae Raf.
- Familie: Rubiaceae Juss.
- Unterfamilie: Coffeoideae Raf./ Ixoroideae Raf.
- Tribus: Coffeeae DC.
- Subtribus: Coffeinae DC.
- Gattung: Coffea L.
Zurzeit zählen 124 Spezies zur Gattung Coffea L., die in die Untergattungen ßaracqfeea und Coffea aufgeteilt sind. Die Gattung war 1753 vom Botaniker Carl von Linnä aufgestellt worden. Synonyma für die Gattung sind Buseria T. Durand, Cafe Adans., ffexepta Raf., Leiochilus Hook, f., Nescidia A. Rich., Paolia Chiov., Pleurocoffea Bajll., Psffanthopsis A. Chev. und Solenixora Baill
2001 wurden in der Antsiranana-Provinz im nordöstlichen Madagaskar von Davis und Rakotonasolo drei „neue“ Cqffea-Spezies beschrieben:
- Coffea littoralis A.P. Davis et Rakotonas. sp. nov.
- Coffea mcphersoniiAP. Davis et Rakotonas. sp. nov.
- Coffea ratsimamangae J.-F. Leroy ex A.P. Davis et
Die Gattung Coffea Arabica
Der Kaffee Arabica ist ein zwei bis fünf Meter hohes, strauchartiges Gewächs mit glänzenden, immergrünen, elliptisch bis lanzettlichen und zugespitzten Blättern, die bis zu zwanzig Zentimeter lang und bis zu sechs Zentimeter breit werden können. In den Blattachseln bilden sich die sternförmigen und weißen Blüten, die bis zu fünf Millimeter lang werden und jasminähnliche Düfte produzieren. Die Frucht ist anfangs grün und wird bei zunehmender Reife rot. Die Reifezeit ist nach neun bis elf Monaten erreicht.
„Innerhalb des Fleisches liegen die beiden dünnschaligen, pergamentartig behäuteten Steine. An den zueinander gekehrten Seiten sind diese platt und mit einer Längsfurche versehen, an der entgegengesetzten gewölbt, grün bis hellbraun, von der Samenschale, dem Süberhäutchen, umgeben (Kaffeebohnen). Im Innern des Samens befindet sich das homartige, eingerollte Endosperm mit einem kleinen Keim“ (Kaiser 1955:643).
Die Varietät Cojfea arabica var. maragogype ist eine Hybridform aus Cojfea arabica und Cojfea liberica und wird In Nicaragua und Mexiko auf Höhen zwischen 400 und 1200 Metern über dem Meeresspiegel kultiviert. Die Pflanzen liefern nur einen geringen Ertrag und werden als Kaffeelieferanten ausschließlich regional angebaut und verwendet.